Rechtsradikalismus in Bayern

Eine Ausstellung der Friedrich Ebert Stiftung

Auf Initiative von Frau Sabrina Lenhof, Dipl. Sozialpädagogin und Leiterin der Jugendsozialarbeit an der Berufsschule Neumarkt, findet vom 08. Dezember 2010 bis zum 21. Januar 2011 die Ausstellung „Rechtsradikalismus in Bayern" in der Aula der Berufsschule Neumarkt statt.

Die Ziele und Erwartungen an diese Ausstellung beziehen sich auf die Aufklärung über Symbole, Parteien und das Wirken der rechtsradikalen Szene. Darüber hinaus wird über Präventionsarbeit informiert.

Die braunen Aktivisten versuchen mit verschiedenen Strategien, gesellschaftliche Akzeptanz und politischen Einfluss zu gewinnen. Längst setzen die Rechtsradikalen dabei nicht mehr nur auf dumpfe Parolen, sondern versuchen mit modernen Internet-Auftritten und in Musik verpackten Botschaften Anhänger für ihre verfassungsfeindlichen Vorstellungen zu gewinnen. Jugendliche sind ein bevorzugtes Objekt der rechtsextremistischen Agitatoren. Sie versuchen, einen braunen "Life-Style", eine rechte Jugendkultur zu etablieren. Die Rechten geben gerne den netten "Neonazi von nebenan", verteilen CDs vor Schulen und laden zu kostenlosen Jugendfreizeiten und Nachhilfestunden ein.
Begleitet wird diese Veranstaltung von einer Schulung für Sozialkundelehrkräfte im Rahmen einer Sozialkundefachkonferenz, einem Workshop „Rechte Musik" am 13. Januar 2011 und einem Vortrag „Neonazismus aus der Sicht eines Aussteigers" bei der ein ehemaliger Rechtsradikaler seine Erfahrungen mit rechten Parteien an Schüler der 10. Klassen weitergeben wird.

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Die Kosten der Begleitveranstaltungen werden dabei freundlicherweise vom Förderverein der Berufsschule übernommen.

Am 09. Dezember wurde die Ausstellung feierlich eröffnet. Neben zahlreichen Ehrengästen durften wir als Vertreter des Landkreises Herrn Albert Füracker, MdL begrüßen.

Nachdem Herr OStD Albert Hierl vor ca. 150 Schülern die Veranstaltung mit einer kurzen Ansprache eingeleitet hatte, sprach Herr Füracker in seinen Eröffnungsworten der Schule den Dank dafür aus, dass hier ganz wichtige Aufklärungsarbeit geleistet würde, die notwendig sei um den Parolen der Rechten nicht auf den Leim zu gehen.

Als Vertreter der Friedrich Ebert Stiftung beschrieb Herr Staude die Entstehungsgeschichte der Ausstellung und hob die laufende Aktualisierung der Schautafeln hervor.

Im Hauptreferat betonte dann Herr Dr. Angerstorfer, ein „Macher" der Ausstellung, angesichts von ca. 20.000 Straftaten im Jahr 2009 die gesellschaftliche Relevanz dieser Thematik.

In der Oberpfalz gebe es ein Netz von Rechtsradikalen, die mit Themen wie „Todestrafe für Kinderschänder", „Massenarbeitslosigkeit überwinden „ oder „Gegen den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan" versuchten Wählerstimmen zu gewinnen.

Gleichzeitig versuchten die Rechtsradikalen, Jugendliche über Musik von rechtsradikalen Bands bzw. über einschlägige Seiten im Internet zu erreichen.

Daneben existiere auch in jeder größeren Stadt ein regionales Parteiblatt. Anhand der „Neumarkter Stimme" veranschaulichte er die Strategien dieser Presseerzeugnisse. Am Beispiel des Minarettverbots in der Schweiz (es gibt nur 4 Minarette in der Schweiz) zeigte er auf, wie Ängste geschürt werden und hinter jedem Moslem „ ...ein Bruder von Osama bin Laden ..." gesehen werde. Ziel sei es hier eindeutig die Gesellschaft zu spalten. Weitere irreführende Slogans seien „Bildung statt Moscheen", „Arbeit statt Zuwanderung" oder „Zeche statt Ghetto".

Aber auch äußerlich lassen sich manchmal Rechtsradikale durch entsprechende Symbole erkennen. So werden häufig Ziffern als Stellvertreter für Position im Alphabet verwendet. 88 stehe hier für den „Deutschen Gruß",

Es sind aber auch germanische und keltische Symbole, die sich inzwischen großer Beliebtheit bei rechtsextremen Jugendlichen erfreuen. Neu ist das indes nicht: Die Szene bedient sich gerne aus dem Fundus der nordischen Mythologie, sagt Angerstorfer.

Für die Schule sieht er die Aufgabe in erster Linie bei der Wertevermittlung. Demokratien könne man am besten durch Wertevermittlung stärken. Werte wie Toleranz, Selbstbewusstsein und Offenheit etc. könnten dazu führen, dass Jugendliche Ihre eigene Rolle in der Gesellschaft besser definieren können und damit Ausgrenzungstendenzen entschiedener entgegenzutreten vermögen.

Bei der sich anschließenden Diskussion stellten Schüler aus verschiedenen Fachbereichen (quer durch die ganze Berufsschule) Fragen nach der Rolle der Frau im Weltbild der Rechtradikalen, den Ursachen für rechtsradikale Strömungen, bzgl. dem Zusammenhang von Integrationswilligkeit und Rechtsradikalismus und nach den Möglichkeiten Rechtsradikale mit Argumenten zur Einsicht zu bewegen.

Herzlichen Dank an die Nahrungsmittelabteilung der Berufsschule für die Verköstigung am Ende der Veranstaltung, die aus Sicht der Berufsschule die Veranstaltung gelungen abrundete. Daneben gilt allen Beteiligten ein großes Lob für Ihr Engagement bei der Vorbereitung der Ausstellung.

Ganz besonders danken möchten wir der Friedrich Ebert Stiftung für die Möglichkeit diese Ausstellung bei uns im Hause zu präsentieren.

Trappe
Sozialkundefachbetreuer

Weitere Informationen zur Ausstellung: http://www.bayernforum.de/_gegenrechts/index.php

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Ausstellung über „Lebensborn e.V.“ im Landkreis

Das erste Lebensborn Entbindungsheim wurde 1936 in Steinhöring bei Ebersberg eröffnet. Der Kreisjugendring Ebersberg konzipierte deshalb in zweijähriger intensiver Arbeit eine umfassende Ausstellung zum NS-Phänomen Lebensborn.
Nun ist es dem Kreisjugendring Neumarkt und der Projektgruppe „Vielfalt tut gut" gelungen diese Ausstellung, als Wanderausstellung nach Neumarkt zu holen. Auf 13 Tafeln werden Dokumente, Fotos, Objekte, audiovisuelle Medien und Inszenierungen gezeigt.
Der Lebensborn e. V. war im nationalsozialistischen Deutschen Reich ein von der SS getragener, staatlich geförderter Verein, dessen Ziel es war, auf der Grundlage der nationalsozialistischen Rassenhygiene und Gesundheitsideologie die Erhöhung der Geburtenrate „arischer" Kinder auch aus außerehelichen Beziehungen herbeizuführen. Dies sollte durch anonyme Entbindungen und Vermittlung der Kinder zur Adoption – bevorzugt an Familien von SS-Angehörigen – erreicht werden.
Der Lebensborn war daneben mitverantwortlich für die Verschleppung von Kindern in den von Deutschland besetzten Gebieten. Falls diese im Sinne der NS-Rassenideologie als „arisch" galten, wurden sie unter Verschleierung ihrer Identität in Lebensborn-Heimen im Deutschen Reich untergebracht. Das letztendliche Ziel war die Adoption durch parteitreue deutsche Familien.
Die Projektgruppe "Vielfalt tut gut" im Landkreis Neumarkt holt die Ausstellung im November 2010 in den Landkreis Neumarkt und zeigt sie in Form einer Wanderausstellung

Ausstellung in der Berufschule Neumarkt, vom 22.11 – 26.11.2010 Montag-Donnerstag: 08.00-16.00 Uhr und Freitag: 08.00-12.00 Uhr.

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