Ernst Grube – einer der letzten Zeitzeugen aus dem NS (2)

NS-Zeitzeuge beeindruckt am 19. März über 100 Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Schulzentrums in Neumarkt.

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Während der Aufführung herrscht absolute Stille im Raum. Die Betroffenheit der jungen Auszubildenden, welche gebannt den Erzählungen des 86-Jährigen lauschten, ist nach einem Blick in die Runde ganz deutlich zu spüren.

Ernst Grube, gebürtiger Münchner war das Kind einer jüdischen Krankenschwester und eines links-politisch engagierten Vaters. Nach der Enteignung der Familie im Jahre 1938, kamen er und seine Geschwister in ein jüdisches Kinderheim. Er berichtet von Anfeindungen, wie er und seine Geschwister bespuckt und als „Judensäue“ beschimpft wurden. Immer wieder betont der Zeitzeuge die Rolle seines Vaters, der sich trotz großen Drucks weigerte, sich von seiner Frau scheiden zu lassen. Dies rettete ihm und seinen Geschwistern das Leben. Im Februar 1945 deportierten ihn die Nazis schließlich ins Ghetto Theresienstadt. Dort lebte er in ständiger Angst vor möglichen Übergriffen der Nazis.

Nach Befreiung der roten Armee kehrte Grube schließlich wieder nach München zurück, wurde zunächst Maler wie sein Vater, holte dann dank des zweiten Bildungsweges sein Abitur nach und wurde schließlich Berufsschullehrer.

Am Ende der Veranstaltung bestand die Möglichkeit Fragen zu stellen. Auf eine der vielen Fragen antwortet Grube nachdenklich:

„Ich gebe Ihnen keinen Rat. Ich erzähle meine Geschichte, damit Sie selbst entscheiden können.“

Carolin Dinauer

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